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ABTEILUNG SUCHTMEDIZINDie Gruppe „Prävention im Team“ leistet im Kreis Soest wertvolle Arbeit, um Suchterkrankungen vorzubeugen. Mit dabei ist auch Martina Lahme (rechts) für die LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein.Sucht-Prävention – von der Abschreckung zur ResilienzDie heutige Präventionsarbeit in der Sucht- medizin ist ein gutes Beispiel für Resilienz- Arbeit. Der Weg dorthin war allerdings lang. In den 1960er-Jahren begann die Prä- ventionsarbeit, als Jugendliche vermehrt zu Haschisch und LSD griffen, Heroin auf- kam und die ersten Drogentoten die Re- publik erschütterten. Der damals gewählte Ansatz ging dahin, dass jeglicher Drogen- konsum verhindert werden sollte und zwar durch Abschreckung via drastischer Dar- stellung der Risiken. Diese Art der Darstel- lung weckte aber bei vielen Jugendlichen die Neugierde.Mitte der 1970er-Jahre wurde die Prä- ventionsarbeit sachlicher, es wurde an die Vernunft appelliert. Ziel war weiterhin die komplette Abstinenz bei den illegalen Sub- stanzen; bei Alkohol und Nikotin sollte der Missbrauch verhindert werden. Auch diese rein verstandesmäßigen Ansätze zeigten nur geringen Erfolg. Deshalb wurde ab An- fang der 1980er-Jahre in der Präventions- arbeit versucht, die individuellen und sozi- alen Hintergründe und Zusammenhänge sowie die Konsum-Motive aufzugreifen; ferner wurden die Programme um nicht- stoffgebundene Süchte erweitert.Ende der 1980er-Jahre entwickelte sich die Präventionsarbeit hin zum Resilienz-Ansatz. Seit dieser Zeit standen nicht mehr die krankheitsbezogenen, sondern die ge- sundheitsbezogenen Aspekte im Vorder- grund. Es ging um Förderung von Fakto- ren, die zur Gesundheit befähigen, die Ge- sundheit schützen. Sogenannte Life-Skills zielten nicht mehr nur auf Jugendliche ab, sondern auch Kinder wurden mit einbezo- gen (Kampagne „Kinder stark machen“).Mit dem Aufkommen von Ecstasy und Partydrogen allgemein in den 1990er-Jah- ren wurde wieder mehr auf Aufklärungs- arbeit gesetzt. Seit Ende der 1990er-Jahre wurde die Suchtprävention um das The- ma Risikokompetenz ergänzt. Heutzutage werden überwiegend integrative Aspekte unter Nutzung der verschiedenen Ansätze verfolgt.Auch die Präventionsarbeit unserer Ab- teilung Suchtmedizin hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Heute fördern wir die Re- silienz junger Menschen im Verbund mit verschiedenen Kooperationspartnern: dem Kreis Soest, Kriminalpolizei, Suchtbera- tungsstellen, Suchtselbsthilfe und Jugend- ämtern („Prävention im Team“, siehe Foto).Ein wichtiger Teil unserer Präventions- arbeit ist die Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit Patientinnen und Patien- ten, die derzeit einen Entzug bei uns absol-vieren und die die jungen Menschen durch ihre eigene Geschichte vor einer „Sucht- karriere“ bewahren wollen.Voraussetzung dafür ist, dass eine Schu- le zunächst mit den eigenen Lehrkräften das Thema Sucht in der Klasse bearbeitet. Hier steht heutzutage die sachliche Infor- mation im Vordergrund. Dabei spielen dieFOTOSTUDIOGUTSCHEINPassfotos statt für 11,50 E für nur 10,50 Eoder 10% Ermäßigung auf Portraitbilder jeglicher Art.Fotostudio Wiemer Hauptstraße 9 · 59581 Warstein Tel 02902 4435 www.foto-wiemer.de info@foto-wiemer.deKlinikmagazin Nr. 19 201617✂Foto: © Kreis Soest


































































































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