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beit. Die mittlerweile mit Erfahrungen in unterschiedlichen pflegerischen Settings ausgestatteten Schülerinnen und Schüler konzentrierten sich bei ihrer Analyse ins- besondere auf das Arbeitsfeld „Psychiatri- sche Klinik“.Als Positivum in der psychiatrischen Ar- beit stellten die Auszubildenden die inten- sive kommunikative Auseinandersetzung mit den Patientinnen und Patienten her- aus. So wird viel Zeit für Gespräche aufge- bracht, die oftmals die Oberflächlichkeit ei- nes „Small Talks“ verlassen und sich häufig mit den biografischen Hintergründen und dem aktuellen Erleben der betroffenen Menschen beschäftigen. Resultat ist in vie- len Fällen eine hohe Vertrautheit zwischen Pflegenden und Klienten,was eine gegenseitige Wert-schätzung mit sich bringt.Gewalt, familiärer Zerrüttung sowie Ver- einsamung geprägt sind, kann für die Mit- glieder des therapeutischen Teams auch sehr bedrückend sein. Der alltägliche Ba- lanceakt zwischen professioneller Nähe und Distanz zum Klienten ist ein Faktor, der hohe Anforderungen an die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter psychiatrischer Kliniken stellt. Zudem kannein hohes Maß an konstruktiver Ausein- andersetzung und Dialog in Form von Fall- besprechungen, kollegialer Beratung, Su- pervision und kontinuierlicher persönlicher Weiterentwicklung durch persönliche Fort- bildung erfordert.Auch Lernende in der Gesundheits- und Krankenpflege werden gemäß ihrem Aus-LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe nWirken im Team auf Augenhöhebildungsstand sehr schnell und umfassend in die Arbeit mit Pati- enten einbezogen. Das bedeutet zum einen eine gute Möglich- keit, Gelerntes zur praktischenAnwendung zu bringen, früh Verantwor- tung zu übernehmen und gut in den Beruf hineinzuwachsen. Zum anderen ist damit aber auch verbunden, sich ab dem ersten Ausbildungstag nachhaltig mit dem Lern- stoff und dem eigenen Handeln in der Pra- xis auseinanderzusetzen.Aufgabe der LWL-Akademie ist es, an- gehende Pflegekräfte durch abwechs- lungsreiche Lehrveranstaltungen, die so- wohl fachlich-methodische wie auch sozia- le und personale Kompetenzen vermitteln, auf den Spagat zwischen erfüllenden und belastenden Arbeitssituationen vorzube- reiten.Dirk Lau und Thorsten Schmitz n AnsprechpartnerDirk LauLeiter der LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Lippstadt Telefon 02945 981-1554 Telefax 02945 981-1559Vertrautheit zwischen Pflegendem und Klientendie Konfrontation mit ag-gressivem Verhalten durchdie Patienten sowie die Aus- einandersetzung mit demThema Suizid eine Herausforderung im Umgang mit den Klienten darstellen.Schaffen Patienten den Schritt in ein„normalesund geregeltes Leben“, gehört das zu den Freude bringen- den Momenten pflegerischen und therapeutischen Handelns. Kommen hingegen Patienten buchstäblich durch die Drehtür immer wieder in die Klinik zu- rück, kann das bei den behan-delnden und betreuenden Personen auch zu Selbstzweifeln und Frustration führen. Das Wirken in einem Behandlungs-/Pflege-Team auf Augenhöhe, welches sich aus Vertretern verschiedener Berufsgrup- pen, wie Pflegekräften, Ärzten, Psycholo- gen, Sozialarbeitern und Ergotherapeuten zusammensetzt, wird von den Auszubil- denden als wertvolles Element der psy- chiatrischen Arbeit wahrgenommen. Die Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler stell- ten aber auch fest, dass dieses gemeinsa- me Tun der Gesundheits- und Sozialberu- fe qualitativ hoch anspruchsvoll ist sowieDie beschriebene Ver-trautheit hat zur Folge,dass Zustands- und Verhal- tensänderungen der Pati-enten schnell und bewusst wahrgenom- men werden und individuell auf den ein- zelnen Menschen eingegangen werden kann. Diese Tatsache kann durchaus eine hohe Arbeitszufriedenheit des Personals mit sich bringen, so lautet die Analyse der Auszubildenden.Die Betrachtung der anderen Seiteder Medaille lässt aber auch offensicht- lich werden, dass intensive Beziehungsar- beit belastend sein kann. Die permanente Auseinandersetzung mit schwierigen Pa- tientenschicksalen, die zum Teil von Er- fahrungen mit physischer und psychischerStationäres Wohnen n Ambulant Betreutes Wohnen n LWL-Wohnverbund Warstein Betreutes Wohnen in Familien/Familienpflege n Tagesstrukturierende AngeboteSelbstständiger leben lernenAm Teilhabegedanken orientierte, fachlich qualifizierteundaufEntwicklungausgerichte- teBetreuungs-undFörderangebotefür Menschenmit• einer geistigen Behinderung• einer psychischen Behinderung• einer Abhängigkeitserkrankung(im Rahmen des SGB XII – Eingliederungs-hilfe)Stationäres Wohnen im Raum Warstein• in Wohngruppen unterschiedlicher Größe• in Trainingswohnungen• in AußenwohngruppenAmbulant Betreutes Wohnen• imKreisSoestundimHochsauerlandkreis • BetreutesWohneninFamilien/Familien-pflegeTagesstrukturierende Beschäftigungsan- gebote an den Standorten Warstein und Werl• HPZ (Heilpädagogischen Zentrum)• ABIS (Arbeit und Beschäftigung im Suchtbereich)• WfiA (Werkstatt für industrielles Arbeitstraining)• Park- und Gartengruppe• Haus Lindenstraße / Warstein • Haus Steinergraben / WerlWeitere Förder- und Betreuungsangebote• Rehabilitationspädagogik• HeilpädagogischeEinzelmaßnahmen• TierunterstütztesKompetenztraining• Bewegungs-undEntspannungsangebote • HauswirtschaftlichesTrainingPädagogischer Fachdienst/SozialdienstLWL-Wohnverbund WarsteinLeitung des Wohnverbunds: Doris Gerntke-Ehrenstein Franz-Hegemann-Str. 23 · 59581 WarsteinTel.: 02902 82-3000 · Fax: 02902 82-3009Internet: www.lwl-wohnverbund-warstein.deKlinikmagazin Nr. 18 201533