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LWL-REHABILITATIONSZENTRUM SÜDWESTFALENPsychosoziale Integrationdurch ArbeitErfahrungen im RehabilitationsalltagIn der Suchtrehabilitation spielt das The- ma Arbeit eine besonders hervorgehobene Rolle. Denn sowohl die Alkoholabhängig- keit wie auch die Drogenabhängigkeit ste- hen in ihrer Entstehung, ihrem Verlauf und auch im Heilungsprozess in enger Wech- selwirkung mit der allgemeinen Lebensge- staltung. Insbesondere eine Sinn gebende und Anerkennung vermittelnde Tätigkeit, wie sie Arbeit sein sollte, spielt dabei oft ei- ne entscheidende Rolle.lem der suchtbeding- ten Verhaltensauffäl- ligkeiten das Problem der Minderqualifizie- rung hinzukommt.Andererseits wirddas Fortschreiteneiner Suchterkran-kung gerade durchden Verlust der Ar-beit meist deutlichbeschleunigt, wasauf die fehlende Ta-gesstruktur, die re-duzierten sozialenAlltagskontakte unddie soziale Margina-lisierung zurückzu-führen ist. Dies kannvon den Betroffenenselbst präzise geschildert werden, die ei-ne Zunahme des Trinkens durch Frust, mangelnde Aufgaben und Perspek- tivlosigkeit beschreiben. Wenn häufig der Erhalt der Arbeit zuvor noch ei-ne wichtige stabilisierende Funktion ge- habt hatte, um beispielsweise Trinkexzesse zu vermeiden, fehlt nun für viele Betroffe- ne noch die letzte Motivation, sich gegen ihre Erkrankung zu stemmen. So stellt die gegenseitige Bedingung von fortschreiten-So führt einerseits eine fortschreiten- de Suchterkrankung zu zunehmenden be- ruflichen Problemlagen mit Nachlassen des Leistungsvermögens, der Zuverlässig- keit und der Kommunikationsfähigkeit, was häufig nach erfolglosen Interventio- nen seitens des Arbeitgebers arbeitsrecht- liche Maßnahmen bis hin zur Kündigung nach sich zieht. Bei primär befristeten Stel- len ist mit einer dauerhaften Übernahme beim Bekanntwerden vonAlkohol- oder Drogenpro-blemen nicht zu rechnen.So wundert es nicht, dasschronische Suchtkrankemit einer Quote von 30 bis50 Prozent viel stärker von Langzeitarbeits- losigkeit betroffen sind als die Allgemein- bevölkerung. Fängt die Sucht bereits im Ju- gendalter an, kommt es häufig zu Brüchen in der Schule oder der weiterführenden beruflichen Ausbildung, so dass zum Prob-der Suchterkrankung und Brüchen im Le- bensbereich Arbeit einen Teufelskreis dar, der von den Betroffenen nur mit intensiver Hilfe verlassen werden kann.Mit Beginn der Rehabilitationsbehand- lung haben die Betroffenen den ersten wichtigen Schritt aus diesem Dilemma mit der zuvor durchgeführten Entgiftungsbe- handlung unternommen. Durch die er- reichte Abstinenz wird vielen allerdings erst die Schwierigkeit ihrer aktuellen Situ- ation in aller Deutlichkeit bewusst, so dass viele Lebensbereiche einschließlich der Ar-Suchterkrankung beschleunigt meist den Verlust des ArbeitsplatzesSTEUERBERATER RECHTSANWALT NOTARA.D. Kanzlei Niggemann und Dr. WeikenDipl.-Kfm. BURKHARD NIGGEMANN Steuerberatere-mail: b.niggemann@steuerberater-niggemann.deDipl.-Kfm. Dr. jur. HEINZ WEIKEN • Notar a.D. Rechtsanwalt • zgl. Fachanwalt für Steuerrecht59581 Warstein • Kreisstraße 48 • Tel. 02902 8055-0 • Fax 02902 8055-88BAUUNTERNEHMUNGANTON LUDWIGDipl.-Ing.ANTON LUDWIGBauunternehmungUnterm Steinrücken 1059581 Warstein-SuttropTel. 02902 3074 · Fax 02902 5162220Klinikmagazin Nr. 18 2015Foto: © Dan Race / fotolia.com