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In der Therapiegruppe lernen die Patienten, zu ihrer Erkrankung zu stehen.troffenen auch in den Augen der Familie, die mit allen negativen Folgen der Sucht unmittelbar konfrontiert ist. Insbesondere verlieren die Betroffenen aber ihre Selbst- achtung und ihre Lebensperspektive, da die Sucht immer mehr das tägliche Leben bestimmte. Mit der vorgeschalteten Entgif- tung (Entzugsbehandlung) kann sich dies sogar noch verstärken, da die Betroffenen sich nun im Wortsinne „nüchtern“ den Fol- gen der Erkrankung stellen müssen.Die Gruppe stütztIn dieser verwundbaren Zeit ist der erste und wichtigste Schritt für unsere Patien- ten, zu ihrer Erkrankung zu stehen und da- mit Hilfe und Verständnis von außen über-haupt zuzulassen. Hierbei spielt die feste Therapiegruppe, die im Laufe der Zeit im- mer mehr zusammenwächst, eine ganz entscheidende Rolle. Nur von denen, die „im selben Boot“ der Suchterkrankung sitzen, kann ich mich letztlich vorbehalt- los angenommen und wirklich verstanden fühlen. Und gleichzeitig ist dieses Öffnen nach Außen auch eine Botschaft der Be- freiung nach Innen: Egal wie sehr ich mich für manche Aspekte meiner Sucht vor- her geschämt habe, mein Leben und mein Wohlbefinden sind so wichtig, dass ich über alles reden kann und will, was mich bedrückt. Die Berichte der Lebens- und Suchtgeschichten der Mitpatienten tun durch ihre Parallelen ihr übriges, das Bildvom besonders schlechten Menschen, das etliche Patienten in sich tragen, vergessen zu machen.Ziele findenUm diese wichtigen Prozesse zu Beginn der Therapie zu fördern, ist es seitens aller Mitarbeiter und besonders der Bezugsthe- rapeuten erforderlich, menschliche Anteil- nahme und Wohlwollen zu äußern und durch Informationsvermittlung über die Er- krankung zur Versachlichung beizutragen. Im nächsten Schritt geht es um die Lebens- perspektive der Patienten, die aufgrund der Sucht meist aus den Augen verloren wurde. Durch partnerschaftliches, gemein- sames Erarbeiten von Zielen in den wich-Klinikmagazin Nr. 19 201621LWL-Wohnverbund WarsteinStationäres Wohnen n Ambulant Betreutes Wohnen nBetreutes Wohnen in Familien/Familienpflege n Tagesstrukturierende AngeboteSelbstständiger leben lernenAm Teilhabegedanken orientierte, fachlich qualifizierte und auf Entwicklung ausgerichte- te Betreuungs- und Förderangebote für Menschen mit• einer geistigen Behinderung• einer psychischen Behinderung• einer Abhängigkeitserkrankung(im Rahmen des SGB XII – Eingliederungs-hilfe)Stationäres Wohnen im Raum Warstein• in Wohngruppen unterschiedlicher Größe• in Trainingswohnungen• in AußenwohngruppenAmbulant Betreutes Wohnen• im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis • Betreutes Wohnen in Familien/ Familien-pflegeTagesstrukturierende Beschäftigungs angebote an den Standorten Warstein und Werl• HPZ (Heilpädagogischen Zentrum)• ABIS (Arbeit und Beschäftigung im Suchtbereich)• WfiA (Werkstatt für industrielles Arbeitstraining)• Park- und Gartengruppe• Haus Lindenstraße / Warstein • Haus Steinergraben / WerlWeitere Förder und Betreuungsangebote• Rehabilitationspädagogik• HeilpädagogischeEinzelmaßnahmen• TierunterstütztesKompetenztraining• Bewegungs-undEntspannungsangebote • HauswirtschaftlichesTraining Pädagogischer Fachdienst/SozialdienstLWL-Wohnverbund WarsteinLeitung des Wohnverbunds: Doris Gerntke-Ehrenstein Franz-Hegemann-Str. 23 · 59581 WarsteinTel.: 02902 82-3000 · Fax: 02902 82-3009Internet: www.lwl-wohnverbund-warstein.deFoto: © LWL-Klinik Warstein