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ABTEILUNG ALLGEMEINE PSYCHIATRIEher bei entsprechenden Erfahrungen be- stätigen oder sich als instabil erweisen. Ein Schlüssel für diesbezügliche Auswir- kungen ist die Überzeugung des Betrof- fenen, den Alltag und die damit verbun- denen Erlebnisse positiv beeinflussen zu können. Daher ist die Art und Weise, wie sich ein Mensch mit psychischen Störun- gen den Anforderungen des Alltags stellt, entscheidend für die Gesundung. Auf der anderen Seite ist Resignation eine bedeut- same Wurzel der Chronifizierung.In diesem Sinne gestaltet sich der Pro- zess der Gesundung bei psychischen Er- krankungen mehrstufig. Steht am Anfang die Überwindung der Erkrankung und de- ren Symptome im Vordergrund, bewäh- ren sich die Fortschritte in einem zweiten Schritt bei der Umsetzung in den Alltag. Im Rahmen einer stationären Behandlung wird dieser Transfer schon bei der Vorbe- reitung zur Entlassung in den Blick genom- men. Sehr viel mehr als in der Körperme- dizin wird bei stationär psychiatrisch / psy- chotherapeutischen Behandlungen der Pa- tient ermuntert, sich bereits während des stationären Aufenthaltes mit den wichti- gen Bereichen seines Lebens auseinander- zusetzen und sich Belastungen zu stellen. Das gilt insbesondere für die Bereiche Ar- beit, Familie und Freizeit.In vielen Fällen ist aber die Beendigung des stationären Aufenthaltes noch immer ein Meilenstein, an dem sich die Stabilität der erreichten Fortschritte zeigen muss. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Rückfälle unmittelbar nach Beendi-gung eines stationären Aufenthaltes er- eignen und die Entlassung so zum Stolper- stein wird. Durch die Verkürzung der Auf- enthaltsdauer hat sich dieses Risiko in den letzten Jahren sogar noch erhöht.In vielen Untersuchungen ist nachge- wiesen worden, dass dieses Risiko mini- miert werden kann, wenn die Betroffenen nach der Entlassung zusätzliche ambulan- te Hilfen bekommen, die den Übergang in den Alltag begleiten. Dies führt nicht nur zur Senkung der Wiederaufnahmen, son- dern verbessert auch die Chancen, sich er- folgreich in den Alltag wieder einzuglie- dern. Ambulante Hilfen nach dem statio- nären Aufenthalt unterstützen somit auch den Prozess der Gesundung. Sie sind dabei besonders effektiv, wenn sie an die thera- peutischen Strategien anknüpfen, die wäh- rend des stationären Aufenthaltes ange- wandt wurden, wodurch eine personelle Kontinuität erreicht wird.Gerade weil es sich um die Bewältigung von Anforderungen des alltäglichen Le- bens handelt, liegt es nahe, diese beglei- tenden Hilfen durch ambulante Ergothe- rapie zu gewährleisten; vor allem dann, wenn aktives Handeln erforderlich ist.Ein Beispiel dafür ist die Prokrastina- tion, die auch als „Aufschieberitis“ be- zeichnet wird. Damit wird ein Verhalten beschrieben, bei dem notwendige Hand- lungen nicht ausgeführt und auf einenAbteilung Allgemeine PsychiatrieStandort WarsteinStationGeb.MerkmaleBehandlungsschwerpunktAW0112geschütztBehandlung psychiatrischer Notfälle und KriseninterventionAW0210Behandlung von psychotischen Störungen (auch bei zusätzlicher Suchterkrankung)AW0431Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei höherem BetreuungsbedarfAW0520Behandlung von Persönlichkeits-, Belastungs- und Anpassungsstörungen/BorderlineAW0623VerhaltensmedizinStandort LippstadtStationGeb.MerkmaleBehandlungsschwerpunktAL0116geschütztBehandlung psychiatrischer Notfälle und KriseninterventionAL0215Behandlung von psychotischen StörungenAL0415Spezifische Lebenskrisen junger ErwachsenerAnsprechpartnerDr. Ewald RahnStellv. ärztlicher Direktor (Warstein),Chefarzt Telefon02902 82-1004 02945 981-1004Hubert LückeLeiter des Pflegedienstes Telefon02902 82-1335 02945 981-10046Klinikmagazin Nr. 18 2015Foto: © Felix Pergande / fotolia.com


































































































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