Page 34 - lwl-klwa-klinikmagazin-19-2016-ef.indd
P. 34

n LWL-Akademie für Gesundheits- und PflegeberufeMit Herz, Bauch und Verstandgegen die Belastungen im AusbildungsalltagEine Analyse von Schülerinnen und Schülern in der Gesundheits- und Krankenpflege„Jetzt wird mir das aber alles ein bisschen viel!“ Ein Ausruf, der bereits jungen Men- schen in der heutigen Zeit häufiger über die Lippen kommt. Die Schnelllebigkeit des All- tags, ein forciertes Perfektionsstreben, ein ständiger Wettbewerb und zunehmende Anforderungen an den Einzelnen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext, bestimmen den Alltag in unserer modernen Gesellschaft.Folgen dieser Dauerbelastungen können für die Betroffenen insbesondere psycho- soziale Probleme und körperliche Erschöp- fungszustände bis hin zum Burnout-Syn- drom sein.Grund genug, das Thema „Umgang mit beruflichen Anforderungen und Belastun- gen“ bereits frühzeitig in der Berufsausbil- dung Gesundheits- und Krankenpflege an der LWL-Akademie in Lippstadt (Kranken- pflegeschule) aufzugreifen.Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler im ersten Lehrjahr betrachteten gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annette Krumtünger in der Lerneinheit „Persönliche Gesunderhal- tung“ berufliche Belastungen und persönli- che Copingstrategien.Die Ergebnisse der Analyse weisen ho- he Übereinstimmungen mit den Resulta- ten einer Untersuchung des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung (LIA, 2015) in Nord-rhein-Westfalen zu Arbeitsbelastungen bei Berufseinsteigern und einer Erhebung von Pfleging und Gerhardt (2015) zur Burnout- gefährdung von Studierenden auf.Besondere Beanspruchungen bringen aus Sicht der Auszubildenden überfordern- de Situationen im Pflegealltag mit sich. Die Angst, der hohen Verantwortung im beruf- lichen Handeln nicht Stand zu halten und etwas falsch zu machen, bzw. die Unsicher- heit, ob die ergriffenen Pflegemaßnahmen dem Patienten auch wirklich helfen, sowie hohe physische Anforderungen pflegeri- scher Arbeit stehen hierbei im Vordergrund. Schichtarbeit, Zeitknappheit und eine wachsende Arbeitsverdichtung gehören ebenfalls zu den belastenden Faktoren, wel- che die Lernenden in ihrer praktischen Aus- bildung wahrnehmen. Hinzu kommt das Erfordernis für Auszubildende, regelmä-ßig den praktischen Einsatzort wechseln zu müssen, da verschiedene pflegerische und medizinische Disziplinen zu durchlaufen sind. Diese Vorgabe der Ausbildungsgesetz- gebung hat zur Folge, dass die Schülerinnen und Schüler sich immer wieder auf neue Kollegen und Patientengruppen sowie ins- titutionelle Bedingungen einstellen und sich permanent „neu“ einarbeiten müssen. Prüfungsstress und das Lernen für die theoretische Ausbildung während einesPraxiseinsatzes sind Gegebenheiten, wel- che die Auszubildenden besonders fordern. Müdigkeit, knappe Zeitressourcen für die Freizeitgestaltung sowie eingeschränkter Kontakt zur Familie und zum Freundeskreis werden von den Schülerinnen und Schülern als Konsequenzen beschrieben.Auf die Frage, wie junge Menschen heu- te den geschilderten Belastungen erfolg- reich entgegentreten, antworteten die Aus- zubildenden der LWL-Akademie mit einem breiten Repertoire an stressreduzierenden Maßnahmen.Im Vordergrund stehen Aktivitäten zur Erholung und Entspannung, wie Körper- pflege, Saunabesuche, Kurzurlaube, aber auch Strategien der Selbstbelohnung wie z. B. Musik hören, gutes Essen genießen, Einkaufen oder ins Kino gehen und das Ausüben von Sport. Letztgenannter Punkt wird häufig dafür genutzt, um „mal Dampf abzulassen“.Ebenfalls sehr wichtig ist das Pflegen so- zialer Kontakte. Aussagen der Auszubil- denden belegen, dass Ihnen Gespräche mit Familie und Freunden, eine stabile Partner- schaft, aber auch „Party machen“ hilfreich sind, um mit beruflichen Beanspruchungen adäquat umgehen zu können. Auch der Aufenthalt in der Natur und der Umgang mit Tieren stellen, in unserer technisierten und digitalisierten Welt für die jungen Men- schen noch eine Möglichkeit dar, Stress und Druck abzubauen.Neben diesen eher emotionsorientier- ten Verfahren zur Stressbewältigung stehen den Auszubildenden aber auch rational aus- gerichtete Bewältigungsmöglichkeiten zur Verfügung. Um die vielen, häufig parallel auftretenden, Aufgaben und Anforderun- gen in der Ausbildung erfüllen zu können, sind das Aufstellen von Arbeitsplänen und ein stringentes Zeitmanagement sehr nütz- lich.Deutlich wird durch die Arbeitsergebnis- se der Auszubildenden auch, dass es hin- derliches Verhalten gibt, welches einen ge- winnbringenden Umgang mit schwierigen Situationen im Beruf hemmt bzw. blockiert. Probleme und Sorgen nur mit sich selber auszumachen und der Rückzug ins eigeneDer Rohbau ist fertig? Dann auf zu Franz Kerstin!Alles was Sie jetzt noch brauchen – von Haustür, Briefkasten und Klingel über Küchen, Bäder und Fliesen bis zu Leuchten, Kaffee- oder Waschmaschi- nen – finden Sie bei uns un- ter einem Dach, Clevische Straße 8-10, Soest.Und den Überblick dazu gibt es auf unserer website: www.franz-kerstin.deAlles Gute fürs HausMo.-Fr.: 9-18 Uhr Sa.: 9-12:30 Uhr34Klinikmagazin Nr. 19 2016


































































































   32   33   34   35   36